Nur ein paar Gramm fliegen durch die Luft

Von der Federball-Sektion "Stahl" zum

Verein für Badminton Merseburg e.V.


Als 1958 die Federballsektion "Stahl Merseburg" gegründet wurde, ahnte sicher niemand, dass sie einmal zu einer der Hochburgen des Federballs werden sollte. Die Gründer hatten meist schon viele andere Sportarten ausgeübt und suchten damit eigentlich nur "Spaß am Spiel". Darunter zählen die noch heute aktiven Eberhard und Giesela Werther, Brigitte Fölting, Kurt Preißler und nicht zuletzt der damalige Übungsleiter Roland Graupner.

1973/74 konnten die Nachwuchsspieler der Jugend die ersten DDR-Meistertitel für den Verein holen, und aufgrund der stabilen weiterführenden Nachwuchsarbeit rissen auch die Erfolge später als Erwachsene nicht ab. So spielte unter anderem die Erste Seniorenmannschaft sechs Jahre in der DDR-Oberliga, während die Zweite und die Dritte Mannschaft die DDR-Liga beherrschten. In den achtziger Jahren wurde dann wieder verstärkt das Augenmerk auf die Nachwuchsarbeit gelegt. Diese wurde durch die an Schulen gebildeten Sportgemeinschaften unterstützt. Die talentiertesten Schüler daraus hatten dann die Möglichkeit, beim wöchentlichen Training des Vereins mit zu trainieren. Hier wurde aus den Besten durch die Sportfreunde Graupner und Brandt eine schlagkräftige Truppe zusammengebracht, die über viele Jahre das Geschick im Bezirk bestimmte. 1985 hatte diese Mannschaft wohl ihren größten Erfolg, den Gewinn der DDR-Mannschaftsmeisterschaft.

Wie für jeden anderen relativ kleinen Verein kam mit der Wende auch für die Federballer eine schwere Zeit, aber mit viel Engagement und dem nötigen Zusammenhalt der Mannschaft konnte auch diese schwere Zeit überstanden werden. So hatte Merseburg aufgrund seines sportlich-fairen Auftretens bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften das Glück, eine Partnermannschaft, die SG Anspach, aus den alten Bundesländern zu finden. Seither wurde ein jährliches Nachwuchskadertraining in Anspach veranstaltet. Auch zu anderen Vereinen aus den alten Bundesländern pflegt Merseburg sportliche Kontakte, so treffen sich die Erwachsenen zu Freundschaftsspielen.

Heute stellt der 1993 neu gegründete, selbständige Verein für Badminton Merseburg e.V. eine der größten und leistungsstärksten Badmintongruppen Sachsen-Anhalts dar. Allein 50 Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. Geprägt wird der Verein heute sicherlich vorrangig durch die Erste Seniorenmannschaft, die seit letzter Saison in der Oberliga Nord spielt und im ersten Jahr der Oberligazugehörigkeit mit Platz 6 die Erwartungen voll erfüllt. Galt es doch sich gegen renommierte Mannschaften aus Niedersachsen, Berlin und Brandenburg durchzusetzen. Dies gelang vor allem mit der über Jahre kontinuierlichen Nachwuchsarbeit, so dass die "Spielerdecke" bei krankheitsbedingten Ausfällen jederzeit ausreichte.

Unsere Nachwuchkader spielen auch bei den Norddeutschen Meisterschaften eine gute Rolle und besonders in den letzten Jahren konnten einige von ihnen, z.B. Josephin Benndorf, Elisa Busch und auch Kerstin Bernecker, bis zu den deutschen Meisterschaften gelangen.

Die guten Leistungen der Leistungsträger wurden bei minimalen finaziellen Möglichkeiten erreicht. Leistungsfördernd wirken sich aber seit 3 Jahren die neuen Merseburger Sporthallen aus. Der Verein bietet Nachwuchsspielern die Möglichkeit, dreimal wöchentlich mit erfahrenen Übungsleitern und Oberligaspielern zu trainieren.

Auch der Bereich Freizeitsport hat in den letzten 2 Jahren enorm Zuwachs gewonnen. Für Leute, die gern Sport treiben würden, aber noch keine Vorstellung haben, welche Sportart am besten zu ihnen passt, können sich gern einmal zu ein paar Schnupperstunden mittwochs abends in der Sporthalle der Albrecht-Dürer-Schule einfinden. Mitzubringen sind eigentlich nur ein paar Sportsachen, ein Federballschläger und Spaß am Sport.

Gegenwärtig ist der Verein eine Mischung aus erfahrenen Übungsleitern, gestandenen Aktiven, leistungsstarken Kadern und Freizeitsportlern. Alle zusammen bilden ein Team, das auch mal kräftig feiert, sicher aber zwecks Vereinsentwicklung immer in die richtige Richtung stößt.